Die hl. Anna Mutter der Gottesmutter Maria meist mit Tochter und Enkelkind Jesus selbdritt
dargestellt galt im Spätmittelalter als Superheilige. Ausgestattet mit magischer und sexueller
Potenz mit bergendem und gefährlichem Aspekt zuständig für Reichtum Fruchtbarkeit weibliche
Leiden und Erlösungsbedürfnisse war sie die beliebteste Patronin der führenden Schichten sowie
Symbol weiblicher Integrität und Autonomie in einer männlich dominierten Welt. Ausgehend vom
Sippen-Altar des holsteinischen Frauen-Klosters Preetz betrachtet die Autorin in diesem aus
ihrer Magisterarbeit hervorgegangenen Buch die Geschichte des Annenkults und die Varianten des
Annen-Bildes in der Kunst unter kulturgeschichtlichen Aspekten - wie z.B. dem der Hebamme -
oder unter dem Stichwort Ekstase und Vergiftung um dem Geheimnis des Annenkults auf die Spur
zu kommen.