In den Kunstsammlungen des Stifts Kremsmünster werden zwei hochmittelalterliche Metallarbeiten
aufbewahrt die nicht nur durch ihre qualitätvollen Kupfertreibarbeiten und Emailmedaillons
sondern auch durch die heute rätselhaft erscheinenden Bildprogramme bestechen: Während auf dem
Kreuzfuß Begebenheiten aus dem Alten Testament gezeigt werden die typologisch als
Vorausdeutungen der Kreuzigung und Auferstehung Jesu zu interpretieren sind werden auf dem
scheibenförmigen Flabellum erneut die Auferstehung und zudem die Himmelfahrt im Rückgriff auf
die frühchristliche Naturlehre des Physiologus theologisch kontextualisiert. Wenngleich es sich
um nicht ursprünglich zusammengehörige Objekte und Fragmente handelt so sind sie doch
hochkarätige Zeugnisse zentraler künstlerischer Techniken des späten 12. Jahrhunderts die auch
unter stilistischen Aspekten eine eingehende Würdigung erfahren.