Dieser Band versteht das literarische Verfahren der abbreviatio als einen bewussten Vorgang der
Reduktion und als eine sinnstiftende Tätigkeit des Verdichtens umfangreicherer Bezugstexte. Er
führt interdisziplinäre sowie komparatistische Perspektiven auf das rhetorisch-poetische
Prinzip der Kürzung zusammen und arbeitet so über einzelne Textsorten hinausgehende Formen und
Funktionen heraus.Anhand der Analyse antiker mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Texte
profilieren die Beiträge systematische und historische Aspekte der literarischen Kürzung im
Spannungsfeld von Latinität und Volkssprache.