1377 begonnen und Mitte des 15. Jahrhunderts im Wesentlichen vollendet erhielt der Ulmer
Münsterchor erst im späten 19. Jahrhundert seine heutige Gestalt. Die Restaurierung der
Chorfassade in den Jahren bis 2015 bot die einmalige Gelegenheit das imponierende
Gesamtkunstwerk aus Ziegel Stein und Glas interdisziplinär zu untersuchen. Erstmals seit dem
19. Jahrhundert war es beispielsweise möglich die acht überlebensgroßen Prophetenskulpturen
aus der Nähe in Augenschein zu nehmen. Die Zustandskartierung auf Basis genauer Planvorlagen
der umfangreiche Archivalienbestand des Münsterbauamts sowie detaillierte Material- und
Befunduntersuchungen bildeten die Grundlage für die Maßnahmen. Wände Pfeiler Aufsätze
Figuren und Fenster wurden dementsprechend konservatorisch behandelt. Die vielfältigen
Erkenntnisse aller Disziplinen werden im vorliegenden Band bildreich und anschaulich
vermittelt.