In der Nacht vom 3. auf den 4. November 824 hat der todkranke Reichenauer Mönch Wetti eine
Vision die ihn die Straforte des Jenseits aber auch die Stätten der Seligen schauen lässt.
Der junge Reichenauer Mönch Walahfrid Strabo gibt der bald darauf entstandenen
Prosaniederschrift dieser Schauungen - der Visio Wettini - eine metrische Fassung. Der
vorliegende Band untersucht diese Dichtung aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit einem
besonderen Fokus auf die Strategien mit denen Walahfrid die Vision Wettis als eine
gottgegebene erweist vor allem aber mit Blick auf die Kritik die der Text an den Zuständen
des Karolingerreiches zum Ende der ersten Dekade der Herrschaft Ludwigs des Frommen übt.