Ein mörderischer Dialog unter Brüdern als deutsche Sezierstunde: erschütternd schonungslos
abgründig. Normans verzweifelte Liebe zum Vater Hans Frank Hitlers Generalgouverneur in Polen
der in Nürnberg hingerichtet worden ist lässt seinen Bruder Niklas nicht los. Sie ringen um
die Wahrheit von Gefühlen die Macht der Verdrängung und die Frage: Wie überlebe ich es das
Kind des "Schlächters von Polen" zu sein? Nach Büchern gegen seinen Vater und seine Mutter
gelingt Niklas Frank nun ein düsteres doku-mentarisches Kammerspiel über seinen alkoholkranken
Lieblingsbruder über sich und über ihr Verhältnis zum Vater. Der eine verteidigt ihn trotz
Scham und Schmerz der andere verachtet und hasst ihn. Tief dringt Niklas in Normans
Seelenleben und Erinnerungen ein martert ihn mit Briefen der Familie und Dokumenten die er
ein Leben lang gesammelt hat. Unnachgiebig zerlegt er Normans widersprüchliche Wahrheiten und
verzweifelte Abwehrkämpfe um sein Bild des Vaters. Ein bislang einzigartiger Versuch den
Massenmord an den Juden als familiäres Erbe zu verarbeiten.