Willy Brandt der wirkmächtigste deutsche Außenminister nach Gustav Stresemann war vor allem
Realist und Pragmatiker. In seiner Zeit als Außenminister der Großen Koalition (1966-1969)
vollzog sich die entscheidende Metamorphose seiner ost- und deutschlandpolitischen Konzeption.
Dabei hielt er stets am Ziel der Wiederherstellung der deutschen Einheit fest. Maak Flatten
beleuchtet kontrovers diskutierte Fragen zur deutschen Außenpolitik und Biographie Willy
Brandts neu und zeigt wie tief die Differenzen zwischen Brandt und Bundeskanzler Kurt Georg
Kiesinger waren. Die Grundlage für die Entspannungspolitik der sozialliberalen Bundesregierung
also für die Moskauer und Warschauer Verträge sowie den Grundlagenvertrag mit der DDR war der
konkrete Gewaltverzicht. Dieser nahm bereits in Brandts Außenministerzeit Gestalt an seine
Umsetzung aber wurde damals noch von der CDU CSU vereitelt.