Homosexualität ist in der Architekturgeschichte noch immer ein Tabuthema. Wenn historische
Architektenpersönlichkeiten außerhalb der heterosexuellen Norm gelebt haben wird ihr
Privatleben gern in mysteriöses Dunkel getaucht. Solange Strafgesetze Bestand hatten war die
soziale Existenz konstant gefährdet und das Versteckspiel war eine Notwendigkeit. Zur
Absicherung bedurfte es defensiver Strategien. Um diese Außenseiter der Vergangenheit
aufzuspüren müssen die historischen Quellen queer gelesen werden. Wolfgang Voigt bis 2015
stellvertretender Direktor am Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt am Main und der
Architekturhistoriker Uwe Bresan machten sich auf die Suche und präsentieren in diesem Buch das
Ergebnis ihrer Recherchen. Es versammelt 35 Porträts aus dem 18. bis ins 20. Jahrhundert in
Nordamerika Europa und Palästina. Zum Vorschein kommen Architekten vom Barockzeitalter bis in
die Moderne überraschende Lebensläufe bewundernswerte Häuser und nicht selten auch
intelligent konzipierte Refugien mit denen die Protagonisten ihr Privatleben schützten.