Um 1500 wurden ganz unterschiedliche Möglichkeiten des Einsatzes von Farbe in der Druckgraphik
sondiert. Hauptsächlicher Gegenstand dieser Studie sind die mit dem Augsburger Maler und
Graphiker Hans Burgkmair (1473-1531) verbundenen Holzschnitte. Die Entwicklung und Unterschiede
der druckgraphischen Körper- und Raumbildungen mit und ohne Farbe wird in diesem Buch zunächst
anhand der handkolorierten später teilweise mit Farbe bedruckten Buchholzschnitte der
Werkstatt Erhard Ratdolts sowie späteren allein in Schwarzweiß gedruckten Blättern untersucht.
Die Entwicklung kulminiert in den mit mehreren neben- aber auch übereinander liegenden Platten
gedruckten Darstellungen für die sich die Bezeichnung Farbtondrucke anbietet. Letztere
entstanden in dem relativ kurzen Zeitraum von 1510 bis ca. 1513 in Zusammenarbeit mit dem
Formschneider Jost de Negker. In einem Ausblick werden spätere Positionen von Ugo da Carpi bis
Andy Warhol vorgestellt in denen der der Farbe eigene Gestaltungsspielraum jeweils neu
ausgelotet wird.