Am 22. Februar 1913 verstarb Ferdinand de Saussure gerade einmal 55-jährig. 1916 publizierten
Charles Bally und Albert Sechehaye seinen Cours de linguistique générale auf der Basis von
Studentenmitschriften seiner Vorlesungen und einigen wenigen handschriftlichen Notizen ihres
Kollegen. 1931 erschien die deutsche Übersetzung von Herman Lommel. Obwohl 2001 zum dritten Mal
aufgelegt muss diese heute als hoffnungslos veraltet gelten: Die terminologischen Festlegungen
sind oft unglücklich und irreführend der Stil ist antiquiert und natürlich berücksichtigt sie
die intensive Saussure-Forschung der letzten Jahrzehnte ebenso wenig wie die seit den 50er
Jahren entdeckten z.T. umfangreichen Manuskripte. Dies macht eine Neuübersetzung nötig die
diese Mängel behebt und die entstandenen Lücken schließt. Die hier vorgelegte Neuübersetzung
wird in einer zweisprachigen Ausgabe vorgestellt. Sie erlaubt einen ständigen Vergleich des
deutschen Textes mit dem französischen Original wobei dieses den (korrigierten) Text der
kritischen Ausgabe von Rudolf Engler (1968) wiedergibt der auch als Übersetzungsbasis dient.
Zudem ist sie kommentiert: Eine Einleitung zu Leben und Werk Ferdinand de Saussures und eine
Darstellung der Genese und der Rezeption des Cours bieten neue Zugänge zu diesem klassischen
Text. Ergänzt wird der Text durch einen ausführlichen Kommentar zu den problematischen Stellen.