Im Gegensatz zu Standardsprachen verfügen Dialekte selten über ein niedergeschriebenes
Regelwerk eine Grammatik. Dabei sind Dialekte nicht weniger grammatisch. Die Erforschung von
Dialekten also genetisch eng miteinander verwandten Sprachen ihren lautlichen lexikalischen
und grammatischen Unterschieden zueinander liefert aber wichtige Erkenntnisse über das System
Sprache. Untersucht werden diese Unterschiede im Vergleich zur Standardsprache und innerhalb
der Varianten eines Sprachraums. Auch historische Sprachstufen werden in die Datenerhebung und
Analyse miteinbezogen. Die vorliegende Studie befasst sich mit dem grammatischen System der
Syntax des Alemannischen. Basierend auf einer standardisierten Datenerhebung durch Befragung
von Dialektsprecherinnen in der deutschsprachigen Schweiz in Vorarlberg (Österreich) im
Elsass (Frankreich) und den alemannischen Sprachgebieten in Baden-Württemberg werden gezielt
die grammatischen Unterschiede von Relativsätzen zunächst systematisch erfasst und anschließend
analytisch untersucht.