Wer kennt es nicht das Herzklopfen vor dem ersten Satz? Die meisten Menschen haben Probleme
in der Öffentlichkeit angstfrei zu sprechen. In Umfragen unter Studenten bekannte sich beinahe
die Hälfte dazu sehr aufgeregt zu sein wenn sie vor anderen sprechen sollen. Besonders
schwierig erschien es ihnen vor einer Gruppe ein Referat oder eine Rede zu halten oder ihre
Meinung zu vertreten. Diese Aufregung führt zu den bekannten körperlichen Reaktionen: Die
Stimme wird hoch und zittrig die Atmung schneller und flacher manch einer beginnt zu
schwitzen oder zu zittern verliert den Faden oder verspricht sich häufig. Dauert dieser
unangenehme Zustand an beginnen die Gedanken um die Angst zu kreisen statt um das was man
sagen will. Ein Angstkreislauf setzt ein und die Fähigkeit sich auszudrücken nimmt ab. In Beruf
und Bildung werden die persönlichen Fähigkeiten auch an der sprachlichen Mitteilung gemessen.
Präsentationen oder Referate die trotz guter Vorbereitung nicht entsprechend dargestellt
werden können wirken wenig überzeugend. Viele Stimmpatienten und nahezu alle Stotternden in
sprachtherapeutischen Praxen bezeichnen sich selbst als sprechängstlich. Ihnen fallen besonders
die Kommunikationssituationen des Alltags schwer. Häufig begegnen den Therapeuten aber auch
sprachlich unauffällige Patienten die erst unter Angst stimmlich und artikulatorisch auffällig
werden und dann z.B. Heiserkeit und Stottersymptome entwickeln. Aber nicht nur Erwachsene
sondern auch Kinder leiden immer mehr unter Sprechangst und sozialen Ängsten. Dieser Ratgeber
richtet sich mit den Informationen zu Ursachen Therapiemethoden mit seinen praktischen Tipps
und Spielideen deshalb nicht nur an betroffene Erwachsene und Patienten sondern auch an Eltern
Erzieherinnen und Erzieher sowie Pädagogen. Denn sie alle können einen wichtigen Beitrag dazu
leisten dass Kinder sicherer werden und sich besser sprachlich mitteilen können - ja dass
Sprechängste vielleicht gar nicht erst entstehen.