Das BGB von 1900 gilt einerseits als Kodifikation mit klarem ¿liberalem¿ bzw. ¿unsozialem¿
Profil. Es galt andererseits im Kaiserreich  in Weimar  während des Nationalsozialismus  in der
DDR bis 1976 und gilt bis heute in der Bundesrepublik. Wie kann ein rechtspolitisch so
festgelegtes Gesetz so völlig unterschiedlichen Werteordnungen dienen? Wurde das BGB den
wandelnden Umständen angepasst? Wer tat dies? Der Gesetzgeber  die Judikatur oder die
Rechtswissenschaft?   Das vorliegende Studienbuch zeichnet die Entstehung und die
Geltungsgeschichte der deutschen Privatrechtskodifikation nach. Ziel ist es  der scheinbar
zeitlosen Welt des BGB eine historisch-politische Dimension zurückzugeben. In den Blick geraten
dabei die Kodifikationsgeschichte  Dogmengeschichte  Justiz- und Wissenschaftsgeschichte und
die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Zielpublikum sind
Studierende und Privatrechtwissenschaftler.