In den 30 Jahren seit der Wende hat sich die Perspektive auf den Kommunismus in Ost- und
Mitteleuropa grundlegend gewandelt. Literarische Narrationen bilden spezifische Schreibweisen
aus die sich zum einen auf den Kommunismus im 20. Jahrhundert beziehen zum anderen aber
gleichermaßen in die soziokulturelle Umgebung der postkommunistischen Situation (Groys)
eingebettet sind: das Groteske das Dokumentarische und das Satirische. Gegenstand der
komparatistischen Untersuchung sind sieben Romane die ab 2000 in russischer tschechischer
deutscher und französischer Sprache erschienen sind. Der Fokus auf Schreibweisen als
Textpraktiken lenkt den Blick auf die Prozesse in denen postkommunistische Romane poietisch am
Prozess der Konservierung und Transformation von Narrativen über den Kommunismus im 20.
Jahrhundert teilhaben. Durch diese praxeologische Perspektive wird das Zusammenspiel von
Wissensordnungen Texten Artefakten und Praktiken sichtbar gemacht.