Aristoteles diskutiert und kritisiert im 2. Buch der Politik die ihm vorgegebene Tradition
besonders Platons Politeia. Er ist der erste Theoretiker der diesen Diskurs durchführt. In den
empirischen Büchern 4-6 thematisiert Aristoteles annähernd die gesamte Breite der hellenischen
Verfassungslandschaft. Er bezieht darüber hinaus den nichthellenischen Raum (Karthago) ein.
Seine Grundlagen sind in diesem Kontext seine Sammlung der 158 Verfassungen und die 'Athenaion
Politeia'. Athen spielt eine zentrale Rolle. Die athenische Demokratie übt im Rahmen der
aristotelischen Politik eine Vorbildfunktion aus. Das 5. Buch mit der Revolutionstheorie zeigt
einen Theoretiker der Vorschläge zur Konservierung einzelner Verfassungen unterbreitet und der
als Erster den systematischen Versuch unternimmt die Bedingungen zu erklären unter denen sich
revolutionäre Veränderungen vollziehen. Auch in dieser Hinsicht betritt Aristoteles Neuland.