Die Missionserfolge der Gesellschaft Jesu beruhen auf einer psychologisch durchdachten
Missionsmethodik sowie der wohlüberlegten Anpassung an die Lebensgewohnheiten und den
Bildungsstand der zu Bekehrenden. 'Musik' kam dabei im Kontext interkultureller Kommunikation
als 'Werkzeug' zum Einsatz wobei die wechselseitige Beeinflussung der 'Musik' der Missionare
und der indigenen Formen ihrer Gegenüber musikalischen Kulturwandel zur Folge hatte.Da sich die
alte Sozietät zu weltweiter Mobilität verpflichtete war sie auch in Südindien bis zu ihrer
Ausweisung 1759 tätig. Eine Besonderheit ihrer Kommunikation stellen Briefe und Berichte dar
die ein weltumspannendes Informationsaustauschsystem bildeten und am Puls der Zeit entstanden.
Teilweise wurden diese publiziert großteils liegen sie aber bis heute unbearbeitet in Archiven
und Bibliotheken. In dieser Studie werden sie als Quelle für die Musikforschung - im
Schnittfeld der Historischen Musikwissenschaft und der Ethnomusikologie - auf Äußerungen über
'Musik' untersucht um herauszuarbeiten ob und auf welche Weise es den Jesuiten in Südindien
gerade durch 'Musik' gelang ihre Aufgaben zu erfüllen. Begonnen wird mit vorhandenen
Erkenntnissen aus weiteren Überseemissionen Reiseberichte und Musikalien eröffnen weitere
Perspektiven.