Den Terminus der Aufführungspraxis verbindet man in der Regel zunächst mit Aspekten der
musikalischen Interpretation. Seltener wird der Aspekt der darstellerischen Gestaltungsmittel
konkreter noch der Gestik und Mimik bedacht. Gerade aber bei Werken bei denen es einer
szenischen Darstellung bedarf sollte dies berücksichtigt werden. Im Falle der Musikdramen
Richard Wagners wird die immense Wichtigkeit des Szenischen für das Zusammenwirken der Künste
besonders deutlich. In einer Mitteilung zunächst an alle Dirigenten fordert Wagner mit
Nachdruck sein Werk nur unter der Bedingung allseitigen Interesses exakt nach seinen Angaben
zur Aufführung zu bringen oder es andernfalls gänzlich aufzugeben. Das Buch von Christina Lena
Monschau arbeitet von der Idee über Werk und Umsetzung bis hin zur Rezeption die Bedeutung und
Wirksamkeit des Mimischen in Wagners Werken auf. Sie skizziert mit Fokus auf den Ring des
Nibelungen wie sich der Versuch durch die Wechselwirkung der Schwesterkünste - Tanzkunst
Musik und Dichtung - die Selbstentäußerung unter Mitwirkenden und Zuschauern zu erreichen
äußerte.