»Kurt Overhoff. Im Banne Bayreuths« ist einer ebenso faszinierendenwie schillernden dabei
subkutan äußerst einflussreichen Musikerpersönlichkeitgewidmet. Overhoff 1902 in Wien geboren
alsKomponist tonalem Komponieren in der Nachfolge Richard Strauss'verpflichtet erregte bereits
1925 mit seiner Erstlings-Oper »Mira«breites Aufsehen wurde aber nach Ende des Zweiten
Weltkriegesals »nicht mehr zeitgemäß« aus dem Aufführungsbetrieb klassischerMusik aussortiert.
Zentralthema der Biographie ist Overhoffs ambivalentesVerhältnis zu Haus Wahnfried und
insbesondere WielandWagner dessen Mentor er von 1940-1951 war. In der
publiziertenHistoriographie zu Neu-Bayreuth lange verschwiegen und erst inletzter Zeit
verstärkt Interesse generierend werden in der vorliegendenArbeit sowohl Overhoffs Anteil an
Neu-Bayreuth als auch seineDifferenzen zum Neu-Bayreuther Inszenierungsstil thematisiert.
Darüberhinaus wird Overhoffs auf Karl Jaspers' Chiffern-Lehre basierendeAnalysemethode
vorgestellt. Schließlich beleuchtet ein weiteresKapitel Overhoff als Ghostwriter für den
Pianisten Kurt Leimer wodurcher aus wirtschaftlicher Not heraus in einen der
spektakulärstenPlagiats- und Betrugsfälle der klassischen Musik verwickelt war der hier
erstmals eindringlich dargestellt wird.