Das ursprüngliche Programm der kantischen Philosophie bestehtdarin eine metaphysica cum
geometria iuncta zu etablieren um dieErkenntnis der Natur zu begründen. Später entwickelt Kant
in derKritik der reinen Vernunft (KrV) die transzendentale Begründung derErkenntnis als Theorie
der Selbstsetzung. Aber die KrV macht ehereine methodologische Abhandlung als ein Werk von
metaphysischemInhalt aus. In diesem Sinne erreicht die KrV eine Erkenntnismethode die auf der
Unterscheidung zwischen Erscheinungen und Dingen ansich beruht. In Bezug auf den inneren
Mechanismus der Subjektivitätbietet die KrV auch ein epigenetisches Modell an mit dem sich
dasSubjekt in die Bewegung der Selbstaffektion setzt. Diese Art der Selbstsetzungberuht jedoch
nur auf der Form und nicht auf der Materie derErkenntnis. Um die materielle Selbstsetzung zu
festigen muss Kantdas Postulat einer transzendentalen Materie festlegen das in der Lageist
die kategorialen Bestimmungen der empirischen Materie zu erklären.Dieses Postulat wird nur im
Opus postumum als Äther angeboten.Neben der Lösung schwerwiegender Probleme der KrV gelingt es
mitdem Ätherbegriff das ursprüngliche Programm Kants zu vollenden indem Kant den
epigenetischen Mechanismus der Subjektivität auf dieMaterie projiziert.