Freiheit verweist auf eine der wichtigsten Erfahrungen die der europäischen Kultur zugrunde
liegen und ist eines der bestimmenden Merkmale menschlichen Handelns überhaupt. Sie wird
zumeist auf mehrdeutige Weise mit Begriffen wie Souveränität Spontaneität Unabhängigkeit in
Zusammenhang gebracht. Was aber ist sie tatsächlich? Sowohl Kant als auch Heidegger stellen
die Frage nach der Freiheit. Kant erblickt Freiheit durch das Prisma der begrenzten
menschlichen Erkenntnis und ihrer Quelle in der Moral. Kennzeichnend für diesen Ansatz ist das
synthetische Urteil a priori. Demgegenüber konzentriert sich Heideggers Kritik der Metaphysik
auf die Frage nach dem Sein selbst auf die Ontologie. In Auseinandersetzung mit Kant und dem
Neukantianismus versucht er - wie es schon die Neukantianer forderten die den Dualismus in
Kants Werken überwinden wollten - Erkennen und das Moralische miteinander zu verbinden indem
er die Einheit von dem was ist und dem was sein soll aufzeigt. In diesem Sinne stellt
Heidegger fest dass der Mensch nicht Freiheit hat sondern Freiheit ist. Sie bildet sich in
ihm in seinem Verhältnis zu seinem Sein. Die Studie des Autors zielt nicht darauf ab den
Freiheitsbegriff beider Denker zu vergleichen sondern die Bestimmung der Freiheit bei Kant aus
der Perspektive von Heideggers Denkens in Auseinandersetzung mit Kant aufzuzeigen. Für
Heidegger spielte Kants Philosophie eine wichtige Rolle indem er Kant einer Relektüre unterzog
die seine Bedeutung für die zeitgenössische Philosophie aufwies. Das Buch ist der Versuch die
Werke beider Denker direkt miteinander zu konfrontieren.