Das auf zwei Textbände und einen Abbildungsband ausgelegte Werk ist seit 100 Jahren die erste
intensive Auseinandersetzung mit der Entstehungsgeschichte der - zum UNESCO-Weltkulturerbe
zählenden - Würzburger Residenz. Erstmals seit den Forschungen von Sedlmaier Pfister von 1923
wird die bekanntermaßen verwickelte und über weite Strecken bisher nicht erforschte Genese
dieses hochbedeutenden Bauwerks akribisch analysiert und umsichtig dargestellt. Die
Untersuchungen stützen sich auf ältere Quellenpublikationen und auf eine Fülle neu
erschlossener Schrift- und Bildquellen insbesondere werden etwa 80 architektonische Entwürfe
sorgfältig ausgewertet. Erst jetzt ist klar wer für die Residenzarchitektur als Ganzes wie für
ihre Teile als Entwerfer verantwortlich war und welche Rolle insbesondere die Bauherren und
Balthasar Neumann in dem langwierigen über 20 Jahre dauernden Entstehungsprozess spielten. Die
Zeichnungen und die kaum überschaubare Fülle von Schriftquellen ermöglichen aber nicht nur die
Rekonstruktion der Baugeschichte und eine Bestimmung des Anteils aller für den Bau
Verantwortlichen sondern auch eine Erhellung der historischen Hintergründe denen das Bauwerk
seine außerordentliche Größe und seine Gestalt verdankt. Erstmals wird auch ausführlich
dargelegt wie das Gebäude genutzt wurde welche Funktionen es erfüllte und warum es ein so
großes räumliches Volumen besitzt. Nicht zuletzt kann aufgrund der umfassenden Klärung seiner
Entstehungsgeschichte seine Stellung in der Geschichte der barocken Schlossbaukunst in neuem
Licht dargestellt werden. Stefan Kummers Monographie dürfte für lange Zeit ein vielbenutztes
Referenzwerk werden.