Es war Wilhelm Griesinger (1817-1868) von 1865 bis 1868 erster Direktor der Psychiatrischen
und Nervenklinik der Charité der in seinem 1845 erschienenen Buch Pathologie und Therapie der
psychischen Krankheiten mit der Aussage »Geisteskrankheiten sind Gehirnkrankheiten« die
Psychiatrie von ihrer bisherigen mystisch-romantischen und zugleich idealistisch-spekulativen
Einstellung befreite. Er ebnete den Weg für eine zukünftige naturwissenschaftliche Betrachtung
der Geisteskrankheiten. Karl Bonhoeffer (1868-1948) setzte mit seinen Mitarbeitern an der
Breslauer psychiatrischen Universitätsklinik wie auch an der Psychiatrischen und Nervenklinik
der Charité in Berlin dieses Credo mit klinischen und experimentellen wissenschaftlichen
Arbeiten erweiternd fort. Sie dienten der Forschung nach den Ursachen und der Therapie von
psychischen Krankheiten. Die biographischen Skizzen jener auf dem Foto von 1932 abgebildeten
Personen im Hörsaal der Nervenklinik stellen ein zeitgeschichtliches Dokument für die von
Griesinger vertretene Auffassung dar.