Die Zulässigkeit des Vetorechts eines Vorstandsmitglieds in der Aktiengesellschaft wird in der
Literatur kontrovers diskutiert. Manuel Seidel setzt sich kritisch mit sämtlichen Argumenten
auseinander und findet unter Anwendung der klassischen Auslegungsmethoden zusätzliche Argumente
die für die Zulässigkeit des Vetorechts sprechen. Der Autor kommt zudem entgegen der Ansicht
des BGH und der ganz herrschenden Meinung zu dem Ergebnis dass das Vetorecht auch in einer
mitbestimmten Gesellschaft zulässig ist. Ausgangspunkt seiner Argumentation ist die
Umschreibung der Rechtsstellung des Arbeitsdirektors und der Befund dass die Erfüllung der dem
Arbeitsdirektor ex lege obliegenden Aufgaben und dessen Zuständigkeit durch ein Vetorecht
grundsätzlich nicht beeinträchtigt werden. Da in der Literatur einzelne mit dem Vetorecht
verbundene Aspekte nicht weitergehend erörtert werden setzt sich der Autor mit ausgewählten
Fragestellungen näher auseinander. Abschließend werden mögliche Regelungen in der
Geschäftsordnung bzw. Satzung zum Vetorecht formuliert die in der Rechtspraxis verwendet
werden können.