Die Tötung Exekution und Ausstoßung des Widersachers in einer Gut-Böse-Konstellation: das ist
das erfolgreichste Muster des kommerziellen Films. Vor dem Hintergrund des Sündenbockopfers und
der kollektiven Gewalt erscheint das gemeinhin als Stereotyp abgehakte Film-Böse im neuen
Kontext. Alle untersuchten Filmhandlungen zentrieren sich um die Position des bösen
dämonischen Antagonisten. In Wirklichkeit aber handelt es sich um die Position des
sakralisierten Opfers. Untersucht werden die narrativen und filmtechnischen Strategien mit
denen Widersacherfiguren dämonisiert werden. Die Richtung der Gewalt dreht sich um denn die
von dem Bösen ausgehende Gewalt erweist sich als Unterstellung immer schon nachgereichte
Rationalisierung der von Anfang an fest stehenden Liquidation des Antagonisten. Die
Absorbationsfähigkeit des Dämonisierungsrasters ist grenzenlos. Es gibt kein soziales Übel
keine kollektive Angst für die sich nicht ein kompatibler Filmdämon konstruieren ließe. Der
Film selbst macht sich dies zunutze und projiziert in einer selbstreferentiellen Wendung seine
technische und ästhetische Verunsicherung gegenüber den neuen elektronischen Medien auf seine
eigenen Negativfiguren.