Nach Erfahrungen der Verwahrlosung dem Verlust von Elternteilen oder gar sexuellem Missbrauch
können Kinder häufig keine tragenden Bindungen zu Erwachsenen aufbauen. Diesen schwer
traumatisierten jungen Patienten fehlt zumeist die Erfahrung positiver Zuwendung die nicht mit
körperlichen oder seelischen Schmerzen erkauft werden muss. Von Erwachsenen um ihrer selbst
Willen angenommen zu werden ist für diese Kinder zuerst ein verwirrendes Erlebnis. Seit vielen
Jahren setzt die pädagogische und therapeutische Begleitung von Kindern mit Bindungsstörungen
erfolgreich auf die Bezugsbetreuung. Dabei wird jedem Kind bei stationärer Behandlung eine
feste Bezugsperson zur Seite gestellt die die von Eltern gelassene Leerstelle ausfüllt. Trotz
zahlreicher Therapie-Erfolge wurde dieser Behandlungsansatz bislang nicht fachtheoretisch
beschrieben. Anhand eines erhobenen Fallbeispieles und unter Rückgriff auf bisherige
wissenschaftliche Erkenntnisse legt Dipl. Soz. Päd. -arbeiterin Britta Schroll hiermit endlich
einen längst überfälligen Konzeptentwurf für die Bezugsbetreuung im
(heil)pädagogisch-therapeutischen Arbeitsfeld vor.