Axel Hüttes 'Spiegelungen' spielen mit dem Mythos des Narziß der sich in sein Spiegelbild
verliebt und diese Liebe mit dem Tod bezahlt. Seit der Erfindung dieses Mythos im Allgemeinen
und des Spiegels im Besonderen üben Wasseroberflächen vor allem wenn sie von Bäumen umgeben
sind eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Hüttes neue Bilder sind in gewissem Sinne
Weiterentwicklungen seiner Urwald-Aufnahmen. Beim Blick durch sein Objektiv entdeckte er eines
Tages das aufrecht stehende Spiegelbild einer menschlichen Gestalt auf der dunkelgrünen
Oberfläche eines Gewässers. Die Plattenkamera mit der Hütte arbeitet gibt die Welt auf dem
Kopf stehend wieder - und zeigte ihm das Spiegel bild jetzt in nochmaliger Umkehrung also
'richtig' herum. Diese Entdeckung faszinierte ihn so dass er den Spie gelungen eine eigene
seine jüngste Serie widmete. Ausgehend von einem an sich einfachen optisch-phy sikalischen
Gesetz gelangte er zu Bildern die die Wahrnehmung nachhaltig irritieren und unseren Sinnen
scheinbar spielerisch Rätsel aufgeben. Die Wasseroberflächen die wir sehen sind unleugbar
real - Hütte bearbeitet seine Photographien nicht digital - und doch hinterlassen
herabgefallene Blätter oder aufgebrochenes Eis Spuren von Irrationalität in den Bildern. Sie
wirken seltsam fremd wie im Traum gesehen und der greifbaren Wirklichkeit entrückt.