Mehr als 100 Werke von Joseph Beuys die ab Oktober im Kunstmuseum Marburg ausgestellt und im
Katalog dokumentiert werden beinhaltet die Sammlung Ludwig Rinn. Der Jurist Kunsthistoriker
und Sammler (geb. 1939) erwarb bereits 1966 erste Arbeiten von Beuys seit 1968 stand er in
direktem Kontakt mit dem Künstler. Die letzte persönliche Begegnung fand 1985 statt ein halbes
Jahr vor Beuys' Tod. Neben der großen Gruppe von Zeichnungen und einigen Objekten gehört zum
Bestand der Sammlung die Rauminstallation öö 1972-1981 für die Beuys Materialien des Büros
für direkte Demokratie durch Volksabstimmung verwendete. Die Zeichnungen der Schwerpunkt von
Rinns Sammlung veranschaulichen die Beuys'sche Ideenwelt zeigen zentrale Motive und Themen
des Frühwerks und weisen auf wichtige Aktionen und Environments hin. Zahlreiche Blätter lassen
auch die Auseinandersetzung mit wesentlichen Kunstströmungen der 1960er Jahre wie Pop oder
Minimal Art erkennen. In einem ausführlichen Dialog erkunden Ludwig Rinn und der
Kunsthistoriker Christoph Otterbeck die Werke der Sammlung und ihre Kontexte. Dabei fließen
insbesondere die Erfahrungen des Sammlers bei seinen Begegnungen und seiner Zusammenarbeit mit
Joseph Beuys ein. Zudem enthält das Buch ein Gespräch zwischen Beuys und Rinn das 1978
anlässlich einer von Ludwig Rinn organisierten Ausstellung mit Stationen in Bremerhaven
Marburg und Göttingen erstmals veröffentlicht wurde.