Die Steuerzerlegung bildet einen fiskalisch bedeutsamen aber vergleichsweise wenig beachteten
Aspekt des bundesstaatlichen Finanzausgleichs. Mit ihr wird das örtliche Steueraufkommen der
Länder und somit die Grundlage des anschließenden Finanzkraftausgleichs zwischen den Ländern
teilweise deutlich modifiziert. Trotz vielfacher Kritik an den bestehenden Zerlegungsregeln
fanden diese in der jüngsten Föderalismusreform 2017 keine Berücksichtigung.°°Philipp Glinka
analysiert die Zerlegung der Lohnsteuer der Körperschaftsteuer und der Kapitalertragsteuer
genauer. Die parlamentarischen Debatten die in den Fachausschüssen von Bundestag und Bundesrat
seit 1949 zu dem Thema geführt worden sind wertet er systematisch aus und arbeitet die
politischen und ökonomischen Begründungen der festgelegten Zerlegungsregeln heraus. In einer
empirischen Analyse zeigt er die fiskalischen Ergebnisse der Steuerzerlegung auf der Grundlage
einer langen Zeitreihe auf und ordnet sie kritisch ein.