In den Beiträgen zur Geschichte des Weins und des Weinbaus unter der himmlischen Überschrift
Bacchus küsst Franken stoßen zwei weltbewegende und zugleich seit alters her vergötterte oder
zumindest goutierte Phänomene aufeinander. Zum einen steht als Schirmherr für die fränkische
Weinkultur nicht der Winzerpatron und Weinheilige Urban - er war von 222 bis 230 n. Chr.
Bischof von Rom - sondern Bacchus der Gott des Weines der Ekstase und des Rausches. Dieser
der griechischen Mythologie entstammende Gott Dionysos mit dem Beinamen (lat. Bacchus) der
bald zum Hauptnamen werden sollte hat nicht nur in der alteuropäischen Kunstszene (Malerei
Bildhauerei) seine Verehrer und Darsteller gefunden. Zum anderen war es auf der fränkischen
Seite der Weinbau für dessen urkundliche Ersterwähnung kein Geringerer als Karl der Große (747
48-814) sorgte. Der Karolinger der als König des Fränkischen Reiches am Weihnachtstag (25.
Dezember) des Jahres 800 vom Papst in Rom zum Kaiser gekrönt wurde vollzog zu Gunsten des
Reichsklosters Fulda am 7. Januar 777 eine Schenkung mit Weingütern im altfränkischen Königsgut
Hammelburg (in Hamalunburg) im Saalgau.