Im süddeutschen Raum des 18. Jahrhunderts blühte eine reichhaltige Theaterkultur mit großer
Breitenwirkung. Betrachtet man die verschiedenen Formen des Musiktheaters in dieser Zeit darf
das Kloster- und Ordenstheater in seinen spezifischen Ausprägungen nicht außer Acht gelassen
werden. Die Ordensgemeinschaften besaßen eine wichtige oftmals auch zentrale Stellung in der
Gesellschaft. Mit ihren theatralischen Vorführungen prägten sie die Vorstellung von Theater in
all seiner Vielfältigkeit bei vielen Menschen die sonst damit gar nicht in Berührung gekommen
wären. Darüber hinaus wuchsen Generationen von Schülern aus unterschiedlichen Schichten in den
Klöstern und Ordensgemeinschaften mit den dort gepflegten Theaterformen auf. Die vorliegende
Untersuchung möchte daher der Frage nachgehen welche Bedeutung dem Kloster- und Ordenstheater
im Kontext der musiktheatralen Entwicklung des 18. Jahrhunderts zukommt.