Die Jahre von 1484 bis 1494 sind für das kirchliche wie für das kulturelle Leben in der
Bischofsstadt Eichstätt von besonderer Bedeutung. Sie markieren das Jahrzehnt in dem die
Druckkunst in Eichstätt Eingang fand die erst kurz zuvor erfunden worden war. Dass das
fränkische Bistum einen durchaus respektablen Beitrag zur Geschichte der Medienrevolution
leisten konnte ist in erster Linie das Verdienst des Eichstätter Bischofs Wilhelm von
Reichenau (reg. 1464-1496) und seines Domkapitels. Ihre Bemühungen um eine nachhaltige Reform
des kirchlichen Lebens bewegten sie zur Gründung einer eigenen Offizin welche gerade im
liturgischen Buchdruck einen Schwerpunkt setzte. Die hier vorgelegte Untersuchung möchte die
Leistungen des Eichstätter liturgischen Buchdrucks unter Fürstbischof Wilhelm von Reichenau und
seiner Nachfolger würdigen und sie in die Frühgeschichte des Buchdrucks einordnen.