Eine kulturhistorische Analyse der Biografie von Franz I. zeigt dass Lebensbrüche auch
Gelegenheiten zu Neuanfängen bieten konnten. Im Jahr 1775 nach einer Kavaliersreise
zurückgekehrt kam für ihn das Leben als Regent nur schleppend in Gang. Er beschäftigte sich
vornehmlich mit Dingen denen seit jeher sein Interesse galt: griechische und römische Antiken
und eine (Antiken-)Sammlung. Als für Franz I. das Leben als Regent endlich in geregelten Bahnen
verlief reiste er erneut nach Italien. Zurück in Erbach führte bald der
Reichsdeputationshauptschluss zu gravierenden Veränderungen. Franz I. war nun zum Privatmann
deklassiert. Entschlossen inszenierte er sich als Altertumsforscher neu. In den Vordergrund
seiner Betätigung rückte nun die AuseinanderSetzung mit der Sammlung. Eine letzte Antiquität
führt zur Vollendung seiner Sammlung und markiert zugleich den Schlusspunkt seines Schaffens.
Franz I. stirbt am 8. März 1823 in Erbach.