Nach der Kinderverordnung der Basler Mission von 1853 mussten Kinder von Missionspaaren
spätestens im Alter von sechs Jahren aus den Missionsgebieten nach Europa gesandt werden. Dort
wuchsen sie im Kinderhaus der Basler Mission oder bei Verwandten auf. Viele Kinder sprachen
kein Deutsch und die einstige Heimat ihrer Eltern war ihnen fremd. Eine Verbindung zu den
Eltern über die Kontinente hinweg war nur noch brieflich möglich die später geborenen
Geschwister kannten sie nicht. Entfremdung emotionale Distanz und letztlich gebrochene
Familienbiografien waren häufig eine Folge.Briefe Tagebücher autobiografische Aufzeichnungen
Fotografien aus Privatbesitz sowie offizielle Dokumente aus dem Archiv der Basler Mission
bilden die Quellenbasis dieser Studie. Aus der Perspektive aller Beteiligten wird das bisher
kaum erforschte Schicksal der kinderlosen Eltern und elternlosen Kinder beleuchtet. Der Autorin
gelingt dabei der Bezug zur Gegenwart denn das Leben in zwei oder mehr Kulturen und die daraus
resultierende Problematik von Verlust und Trennung von Fremdsein und Entfremdung von Inter -
und Transkulturalität ist heute aktueller denn je.