In Berlin blühten um die Jahrhundertwende Automatenrestaurants auf. Diese Restaurants
verkauften Speisen aus Automaten und propagierten das Prinzip der Selbstbedienung. Sie waren
damit ein gastronomisches Versprechen auf die technisierte Zukunft des urbanen Lebens und der
Ernährung. Doch wer arbeitete im Automatenrestaurant wer ging dort essen und warum? Welcher
Semantiken und Technologien bedienten sich die vermeintlichen Zukunftsrestaurants? Zu Gast im
Automaten beleuchtet Aufstieg und Fall der Automatenrestaurants und wirft damit ein Schlaglicht
auf Reichweite und Grenzen des technologischen Gestaltungswillens der Hochmoderne. Zu diesem
Zweck verknüpft die Studie technikhistorische Perspektiven mit Fragestellungen der Food Studies
Kulturgeschichte und Urbanisierungsforschung. Der detaillierte Blick auf den Alltagsbetrieb
auf Geschäftsführer Gäste und Angestellte zeigt wie das Zukunftsversprechen der
Automatenrestaurants zur gescheiterten Innovation wurde.Die Studie ist mit dem
Wissenschaftspreis des Vereins für die Geschichte Berlins e.V. und dem Preis für
Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs
e.V. ausgezeichnet worden.