Die Komponistin Ethel Smyth wurde bereits zu Lebzeiten als erste Frau gefeiert deren Opern an
den größten Bühnen Europas und an der Metropolitan Opera New York zur Aufführung gelangten.
Trotz der Erfolge wurde sie nach ihrem Tod systematisch aus der nationalen Musikgeschichte
ausgegliedert. Diese Tatsache wurde bis dato vor allem auf ihren Wunsch sich in einer
Männerdomäne zu behaupten und damit auf ihr Geschlecht zurückgeführt. In dieser Arbeit werden
Smyths Aufstieg in die europäische Kulturelite sowie jene Umstände näher beleuchtet die
letztlich zur symbolischen Abwertung ihrer Kunst geführt haben. Anhand von Smyths Strategien
der (Selbst-)Positionierung und ihrem damit verbundenen Weg vom "Wald" zum "Meer" wird der
Frage nachgegangen weshalb sie - nicht nur im Zeitalter der Nation - stets zu einer "Kultur
der Anderen" gezählt wurde und ihr Ziel als britische Nationalkomponistin anerkannt zu werden
aufgrund von intersektionaler Diskriminierung unerreichbar bleiben musste.