Im Mathematikunterricht werden häufig lebensweltliche Bezüge genutzt um die Aufmerksamkeit der
Lernenden zu wecken ihr Verständnis zu fördern und Brücken zwischen der vertrauten Alltagswelt
und der eher formalen und abstrakten Welt der Mathematik zu schlagen. Basierend auf dem
interpretativen Paradigma werden in dieser Studie Interaktionsanalysen ausgewählter Sequenzen
des Mathematikunterrichts durchgeführt um zu rekonstruieren wie sich der mathematische
Diskurs und der Sprachgebrauch beim Einsatz von Lebensweltbezügen gestalten und inwiefern sich
dies auf das Mathematiklernen auswirken kann. Sechs exemplarische Unterrichtssequenzen
beleuchten positive und negative Aspekte von mündlich basierten und interaktiv ausgehandelten
Lebensweltbezügen im Hinblick auf mathematische und sprachliche Partizipationsmöglichkeiten und
geben Impulse für eine veränderte Unterrichts- und Forschungskultur.