Die Gattung Klaviersonate stellt ein komplexes und traditionsbeladenes Untersuchungsfeld dar.
Auch wenn sie am Anfang ihrer Entwicklungsgeschichte in Russland eine neue Herausforderung für
die Komponisten darstellte leistete sie im 20. Jahrhundert einen bedeutenden Beitrag zur
Weiterentwicklung des Klavierrepertoires. Im Fokus dieser Untersuchung stehen Klaviersonaten
von acht ausgewählten russischen Komponist*innen: Georgij Swiridow Rodion Schtschedrin Sergei
Slonimski Samuil Feinberg Mieczyslaw Weinberg Sofia Gubaidulina Alfred Schnittke und Galina
Ustwolskaja. Die Untersuchung hat gezeigt dass die Klaviersonaten russischer Komponist*innen
nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund der verschiedenen stilistischen Aufbrüche eine gewisse
Freiheit etabliert haben. Doch trotz radikaler Veränderungen der musikalischen Sprache und
neuer experimenteller Kompositionstechniken wurde eine Balance zwischen Tradition und
Innovation beibehalten welche die Gattung vor der Auflösung bewahrt hat.