Beeinträchtigungen des Sehens im Kindesalter werden nicht ausschließlich durch
ophthalmologische Auffälligkeiten verursacht. Auch eine frühkindliche Hirnschädigung kann die
Entwicklung der visuellen Wahrnehmung beeinträchtigen. Diese zentral verursachten
Entwicklungsstörungen werden zerebrale Sehstörungen bei Kindern kurz CVI (Cerebral Visual
Impairment) genannt. Um CVI zuverlässig zu erfassen bedarf es eines neuropsychologischen
diagnostischen Standards dessen Entwicklung im Fokus dieses Werkes steht. Ebenso erfolgt eine
umfassende neuropsychologische Charakterisierung von Kindern mit CVI-Risiko. Berücksichtigt
werden dabei nicht nur die visuelle Wahrnehmung sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit
und nicht-kognitive Aspekte (z.B. das Sozialverhalten). Hierfür wurden Kinder und Jugendliche
mit Risiko für CVI Kinder und Jugendliche mit Sehbeeinträchtigung oder Sehbehinderung sowie
gesunde Kinder mit standardisierten Verfahren untersucht und verglichen.