Wohnen auf wenigen Quadratmetern? Für die meisten Menschen unvorstellbar. Die AkteurInnen des
Tiny House Movement jedoch verschreiben sich bewusst dieser alternativen Wohnform. Das Leben im
Mikro-Haus bezieht sich dabei nicht nur auf einen Wohnort sondern offenbart auch einen neuen
kulturellen Habitus der sich an Nachhaltigkeit und Einfachheit orientiert und mit politischen
Forderungen verbunden ist. Die Bewegung geht mit der mutmaßlichen Zielsetzung eines
alternativen Wohn- und Lebensstils einher und wird zunehmend als Versuch der Abgrenzung zu
einer postmodernen Konsumkultur im Sinne einer Postwachstumsstrategie interpretiert. Ziel der
ethnographischen Forschung war es das zeitgenössische und viel diskutierte Phänomen des Tiny
House Movement in seinen Grundzügen greifbar und erfahrbar zu machen. Dabei standen vor allem
die AkteurInnen und deren intrinsische Motivation im Mittelpunkt der Forschung um so auch den
gesellschaftlichen Charakter der Bewegung offenzulegen.