Der vorliegende Band führt in die Staatskonzeption Antonio Gramscis ein. Die besondere
Herausforderung welche die Arbeiten des italienischen Staatstheoretikers Antonio Gramsci für
das neuzeitliche Staatsdenken darstellen liegt darin dass Gramsci den klassischen
Staatsbegriff nachhaltig erweitert hat. Im Zentrum seines Werkes steht eine Hegemonietheorie
und damit der Beitrag gesellschaftlicher Institutionen zur Herstellung eines asymmetrischen
Konsenses der die Form einer »Weltanschauung« annimmt die sich in der Kunst der Ökonomie
der Politik und dem Recht manifestiert. Daher ist auch die Zivilgesellschaft in dieser
Konzeption kein äußerlicher sondern ein integraler Bestandteil des Staates im erweiterten
Sinne. Das Werk stellt die Theorie vor und zeigt darüber hinaus die staatstheoretischen
Anschlüsse an Gramsci (Laclau Mouffe Althusser Poulantzas Neo-Gramscianismus Feminismus)
sowie Querverbindungen zu anderen Theorien auf und fragt schließlich was diese Konzeption
unter den veränderten Bedingungen der Transnationalisierung von Staat und Hegemonie zur Staats-
und Rechtstheorie als auch zur Theorie Internationaler Beziehungen beitragen kann.