Kernprobleme schulischer Bildung sind die zunehmenden Verluste an Realitäts- und Praxisbezug
sowie die einseitige Betonung der fachwissenschaftlichen Kenntnisse. In jüngster Zeit werden
insbesondere moderne didaktisch-methodische Konzepte näher diskutiert und praktiziert. So
finden sich etwa die Stichwörter Handlungsorientierter Unterricht und Offener Unterricht in der
fachdidaktischen Diskussion wieder. Eine wesentlich aktuellere Form stellt das außerschulische
Lernen dar. Ein modernes pädagogisches Verständnis sieht den Unterricht heute nicht mehr als
ausschließliche Tätigkeit des Lehrers an sondern als Aktivität der Lernenden. Außerschulisches
Lernen beschreibt die originale Begegnung im Unterricht außerhalb des Klassenzimmers. An
außerschulischen Lernorten findet eine unmittelbare AuseinanderSetzung des Lernenden mit seiner
räumlichen Umgebung statt. Charakteristisch sind hierbei vor allem die aktive(Mit-)Gestaltung
sowie die eigenständige Wahrnehmung mehrperspektivischer Bildungsinhalte durch die Lerngruppe.
Im Zuge veränderter Lebensbedingungen integrationspädagogischer Diskussionen
Bildungsstandards Gewaltprävention massenmedialer Errungenschaften und zunehmender sozialer
Problematiken eignet sich das außerschulische Lernen besonders zur Auflockerung des teilweise
starren Unterrichtsalltags. Außerschulisches Lernen kann zudem grundsätzlich die Orientierung
an der Lebens- und Alltagswelt der Kinder und Jugendlichen gewährleisten. Denn außerschulisches
Lernen bedeutet die lebendige AuseinanderSetzung an authentischen Orten sowie eine Förderung
des Menschen mit seinen Sinneswahrnehmungen auf ganzheitlicher Ebene.