Dieses Buchbefasst sich mit der Frage welcher Sinn darin liegen könnte Sicherheiten
aufzugeben und sich bewusst und aktiv in bedrohliche Lebenssituationen zu begeben. Es sucht
nach den Gründen die vitale Menschen Kinder Jugendliche Erwachsene Extremsportler
Unternehmer Kriegsreporter Revolutionäre Missionare Martyrer Forscher Entdecker
Grenzgänger dazu bewegen mit allen Konsequenzen einer für sie tragenden Wertvorstellung
einem Lebenstraum einer Berufung zu folgen und dabei gefährliche Grenzen zu überschreiten. Was
veranlasst diese Menschen dazu die verbreitete Selbstschutzregel 'Safety first'
zurückzustellen und sich für höher eingestufte Lebenswerte zu wagen?Nach einer empirischen
Analyse von acht Erklärungsmodellen die von pathologischen über therapeutische bis zu
hedonistischen Ansätzen reichen gelangt der Verfasser zu einer Sicht des Problemfeldes nach
der Wagnis auch als werterfülltes Handeln begriffen werden kann. In einer pädagogischen Wendung
wirdWagnis sofern es von einer Wertebasis ausgeht und von Sinnstreben getragen wird eine
menschenbildende Funktion zuerkannt die es lohnt von Kindheit an in einer Wagniserziehung
entwickelt zu werden. Dieser Gedanke wird mit R.M. Rilke in das Bild vom Leben in wachsenden
Ringen gefasst. Wagnis wird als Weg der aktiven Selbstvervollkommnung gesehen als Möglichkeit
die naturgegebenen Potenziale optimal auszureifen und einer als bedeutsam angesehenen
Lebensaufgabe dienstbar zu machen. Hierbei muss zwischen Nervenkitzel und Wagnis
Sensationsgier und Sinnsuche Thrill und Skill Einstellungen die den Wagemutigen vom
Reizfanatiker trennen streng unterschieden werden. Die Analysen ergeben prinzipiell
vergleichbare Grundmotive und Charakterstrukturen zwischen den Mutproben des nach seiner
Identität suchenden Kindes der in die Slums gehenden Ordensfrau oder des nach neuen
Lebensräumen und Lebensgeheimnissen strebenden Wagnissportlers Pioniers Forschers. Sie
begegnen sich auf dem Wege ihrer individuellen existenziellen Sinnsuche.