Die Beneke-Tagebücher gehören zu den umfassendsten und fesselndsten Dokumenten zur Kultur und
Lebenswelt des Bürgertums zwischen Französischer Revolution und Vormärz.In den überaus
detailreichen Tagebüchern die der Hamburger Jurist Ferdinand Beneke zwischen 1792 und 1848
täglich geführt hat und den beigefügten Briefwechseln und Manuskripten verbinden sich Politik
und Alltag Literatur und gesellschaftliches Leben philosophische Reflexionen und
Familienleben zu einem einzigartigen Mosaik. Die Beneke-Tagebücher sind wie Benedikt Erenz
begeistert in der Zeit geschrieben hat »die Geschichte des deutschen Bürgertums auf dem Weg in
die Moderne« in ihrer ganzen Fülle.Die nun vorliegende zweite achtbändige Abteilung der
Edition umfasst die Jahre 1802 bis 1810 die von Napoleons Machtpolitik von unablässigen
Kriegen in Europa und der französischen Besetzung Norddeutschlands geprägt sind. Die
politischen Umwälzungen dieser Zeit bringen den überzeugten Republikaner und Hansestädter
Beneke in engen zeitweise sogar konspirativen Kontakt mit preußischen Patrioten und Reformern.
Die Ereignisse überschatten aber auch Benekes Glück der nach den Leiden einer unerfüllten
Liebe endlich heiraten einen Hausstand gründen und Familienvater werden kann.Beneke ist auch
hier Seismograph seiner Zeit und erlaubt dem Leser die Entstehung von Ansichten und
Vorstellungen aus ihren Zeitumständen heraus nachzuvollziehen die in wachsendem Maße die
Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts bestimmten und so bis in unsere Gegenwart wirken.Vor
allem aber schlagen diese Tagebuchjahrgänge in biographischer wie in kulturgeschichtlicher
Hinsicht die mit Spannung erwartete Brücke zwischen der ersten und der dritten Abteilung der
Edition die bereits vorliegen.