Eine kritische Betrachtung von digitalen Medien im Kontext unserer Mediengeschichte.Auf den
ersten Blick scheinen Digitalia große Vorteile gegenüber gedruckten Texten zu haben: Wir sind
es gewöhnt das Neue als Versprechen auf eine bessere Zukunft zu betrachten und setzen
technische Neuerungen schnell mit Fortschritt gleich. Darüber hinaus bestechen die EReader mit
enormer Speicherkapazität und Zugriffsgeschwindigkeit und wir hoffen mit ihrer Hilfe den
Datenmengen unserer Kultur Herr zu werden.Der Literaturwissenschaftler Uwe Jochum zeigt jedoch
dass allen Digitalmedien ein fundamentaler Aspekt fehlt: Im Gegensatz zum gedruckten Buch sind
sie vollständig dekontextualisierte Medien bei denen auf textverantwortliche Personen und
deren Namen verzichtet werden kann.Mit einem Gang durch die Mediengeschichte zeichnet Uwe
Jochum die Bedeutung des Kontextes von den Höhlenzeichnungen der Steinzeitmenschen (Wandmedien)
über die Papyrusrollen der Antike (Handmedien) bis heute nach. Mit dem gedruckten Buch plädiert
er für zwei Eckpfeiler unserer Kultur: die Mühe des Studierens und die Autorität des Autors.