Eine Hommage an das jüdische Warschau und die Blütezeit des jiddischen Kulturlebens. Abraham
Teitelbaum erzählt von seiner Kindheit und Jugend in Warschau um 1900. In zehn Kapiteln die
jeweils einem Innenhof oder einer bestimmten Straße in Warschau gewidmet sind schildert er das
Alltagsleben die Menschen aber auch die politischen Ereignisse sowie soziale und kulturelle
Aspekte jüdischen Lebens. Unter den bunten Charakteren finden sich fliegende Händler
Wasserträger Böttcher Scherenschleifer und Kesselflicker Diebe und Messerstecher
Unterweltbosse Hauslehrer Rabbis Revolutionäre und Sozialisten Bankiers
Theaterschauspieler und Schriftsteller. In Teitelbaums Elternhaus proben Laienschauspieler und
wecken in dem Jungen den Wunsch selbst auf der Bühne zu stehen. Er nimmt ersten
Schauspielunterricht bei dem großen jiddischen Schriftsteller Jizchok Leib Perez. Aus Liebe zur
Literatur wird Teitelbaum als junger Mann zunächst Buchhändler und arbeitet später für eine
hebräische Zeitung. Abraham Teitelbaums Jugenderinnerungen erschienen 1947 auf Jiddisch. Nun
ist dieses einmalige Zeugnis jüdischen Lebens erstmals ins Deutsche übersetzt worden.