Ein Renaissance-Roman der aus Fakten und Fiktionen ein faszinierendes Bild vergangener Zeiten
webt - und wie nebenbei wird klar dass alle Fragen absolut gegenwärtig und lebendig sind. Eine
junge Frau ist schwanger und kann keinen Vater vorweisen in ihrer Not erzählt sie eine
phantastische Geschichte in der der Teufel eine Rolle spielt. Eine Bauerntochter rebelliert
gegen das patriarchalische System. Ein Bischof auf Visitation in den innerösterreichischen
Erbländern streitet mit seinem alten Freund einem protestantischen Grafen über Macht und
Sünde. Als er mit allen Raffinessen einen Hexenprozess anzuzetteln versucht unterläuft das ein
liberaler Bürgermeister und ein Stadtschreiber fühlt sich zum Philosophen berufen und lässt
sich nicht mehr diktieren was er zu sagen hat. Aufklärung und Aberglaube widerstreiten im Volk
Heiligkeit und Scheinheiligkeit sind nur im Ausnahmefall voneinander zu trennen. Mojca Kumerdej
führt in ihrem polyphonen historischen Roman in die Zeit der beginnenden Gegenreformation im
späten 16. Jahrhundert. Sie zeichnet ein überaus farbiges lebenspralles Bild der Verhältnisse
und lässt Angehörige aller Klassen und Schichten zu Wort kommen: voller funkelnder Einfälle
Witz und fesselnder Dialoge. Mojca Kumerdejs großer Roman zielt immer auf Heutiges - nicht nur
weil er den Frauen eine besondere Rolle für die Befreiung von falscher Autorität zuweist
sondern weil er überhaupt nach den Prozessen fragt die zu Diktatur und Unterdrückung führen.