Die erste Studie zum Leben und Werk von Oskar Schwindrazheim mit detailliertem Verzeichnis
seiner mehr als 300 Schriften.Oskar Schwindrazheim war ein wichtiger Akteur der norddeutschen
Reformbewegungen um 1900 insbesondere der Kunstgewerbereform und der Volkskunstbewegung.
Nachdem er in Hamburg und München zum kunstgewerblichen Zeichner ausgebildet worden war
gründete er 1889 den »Verein für Volkskunst« zur Erneuerung des Kunstgewerbes auf der Basis von
Naturstudium und traditionellem Kunsthandwerk. In zahlreichen Schriften prägte Schwindrazheim
in den folgenden Jahren den Begriff »Volkskunst« als künstlerische Produktion aller
Bevölkerungsschichten und wurde mit »Deutsche Bauernkunst« (1904) sowie der Reihe
»Kunst-Wanderbücher« (1907 08) bekannt. Als Professor der Altonaer Handwerker- und
Kunstgewerbeschule sowie als aktives Mitglied diverser Kunst- Kultur- und Wandervereine baute
er ein weitverzweigtes Netzwerk auf in dem er sich u. a. für den Erhalt ländlicher Sachkultur
und seine Idee des »Künstlerischen Sehens in der Natur« einsetzte. Auf der Grundlage intensiven
Quellenstudiums zeichnet Anna-Sophie Laug erstmals Leben und Werk des Künstlers Pädagogen und
Kunstschriftstellers nach der sich als Vertreter einer konservativen Moderne zwischen
Tradition und Reform bewegte.