Weitsichtiger Unternehmer erfolgreicher Netzwerker und Inhaber der größten deutschen
Privatsammlung Alter Meister im Kaiserreich vor 1890.Der Hamburger Konsul Weber agierte
international und vereinte in seiner Sammlung Kunstwerke aus aller Welt. Mit seinem
Sammlungskonzept für die Alten Meister war er seiner Zeit um einiges voraus. Neben Rembrandts
frühestem Gemälde und Werken von Holbein d. Ä. oder Mantegna erwarb er auch primär
kunsthistorisch bedeutende Arbeiten. Sein Privatmuseum von Martin Haller dem Architekten des
Hamburger Rathauses nach neuesten Standards gebaut machte Weber öffentlich zugänglich.In dem
Hamburger Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark traf er aber auf einen hartnäckigen Gegenspieler
denn nach Webers Tod beschloss dieser zunächst: keine Sammlung für Hamburg. Doch der folgende
spektakuläre Verkauf der Sammlung sprengte alle Erwartungen des internationalen Kunstbetriebs
und wird hier von Martina Sitt so eindrücklich geschildert dass man gerne dabei gewesen
wäre.Eduard Weber (1830-1907) widmete sich ab 1856 dem Handel mit Salpeter und entwickelte
seine Firma zu einer der einflussreichsten Importfirmen aus Chile. Als betuchter Finanzier
wirkte er in seiner weitverzweigten Kaufmannsfamilie einflussreich hinter den Kulissen.
Aufgewachsen in einem sehr kunstinteressierten Elternhaus erwarb Weber sein erstes eigenes Bild
1864. Der vielseitige und belesene Sammler verfügte über einen guten Blick und ein
kenntnisreiches Urteilsvermögen.