Nietzsches »Der Wanderer und sein Schatten« wird erstmals als eigenständiges Werk hinsichtlich
seiner Entstehungsgeschichte Methodik und Motivik untersucht.Der Wanderer und sein Schatten«
von 1879 ist das erste Buch das Friedrich Nietzsche als »freier Philosoph« ohne akademische
Anbindung und bürgerliche Absicherung verfasste. Es entstand am Wendepunkt seines Lebens und
Denkens als er seine Basler Professur krankheitsbedingt aufgeben musste und auf der Suche nach
neuen Denkorten in St. Moritz fündig wurde. Dort erlebte er eine tiefe Inspiration die in den
überlieferten Notizheften und im publizierten Werk gegenwärtig ist. In dieser konzentrierten
Schreibsituation entstand ein aphoristisches Buch das für sein literarisch-philosophisches
Schreiben wegweisend wurde. Aufgrund seiner späteren Entscheidung es in die zweite Auflage von
»Menschliches Allzumenschliches« einzubinden ist »Der Wanderer und sein Schatten« jedoch
selten als eigenständiges Werk wahrgenommen worden.Der Sammelband will das Buch neu lesbar ja
allererst sichtbar machen. Die philosophischen philologischen literaturhistorischen und
kulturwissenschaftlichen Beiträge untersuchen die Umstände seiner Entstehung die aphoristische
Methodik die literarhistorische Verortung des Schattenmotivs und dessen existenzielle
Problematik und Aneignung bei Nietzsche.