Tagessätze über große und kleine Politik Gott und Grammatik Literatur und Leben. Wolfgang
Hegewald ist ein Meister des Aberwitzes und der magischen Genauigkeit. Er wendet die Dinge die
er beobachtet um und um destilliert aus dem scheinbar Alltäglichen die abenteuerlichsten
Bestandteile setzt sie neu zusammen: Weltseitenblicke als Sprachkaleidoskop. So wird das
Selbstverständliche plötzlich zu einem geheimnisvollen Ort des Schreckens oder existentieller
Komik. »Ist das schon die Hölle oder noch das Fegefeuer« fragt sich der Autor der notiert
was ihm auf Reisen zwischen Hamburg und Helgoland Neu-Ulm Dresden und Rom geschieht und durch
den Kopf geht oder in Halberstadt wo man sich schon auf das Jahr 2640 freuen kann wenn das
Orgelstück von John Cage nach 639 Jahren enden wird. Verwundert hört er davon dass Greta
Thunberg im Wachsfigurenkabinett jetzt neu zwischen Papst Franziskus und Helene Fischer steht.
Um große und kleine Politik geht es um Wahlen und Kunstakademien um Gott und Grammatik um
Literatur und den zugehörigen Betrieb - und immer wieder um die Frage ob wir begreifen was
wir gerade erleben. Hegewalds »Tagessätze« enden mit einem »springenden Punkt«.